3. September 2011
Kaum jemand hat schon vom Großofen bei Modriach gehört. Doch wer Lust auf einen kurzweiligen Rundweg hat, ist hier gut beraten.
Gleich am Ortsbeginn von Modriach, in der Nähe der Freiwilligen Feuerwehr startet der Rundweg Großofen und wir gehen zuerst ein Stück auf der Straße leicht bergan. Bald passieren wir einen Bauernhof und hinter dem Gehöft führt uns eine Forststraße in den Wald. Nicht lange danach zweigt ein Weg ab und wir gehen recht steil Richtung Großofen, dabei passieren wir einige Forststraßen.
Wir sind einigermaßen überrascht als wir die ersten großen Felsen sehen. Zum einen haben wir nicht gerechnet, dass wir sie so schnell erreichen würden, zum anderen sehen sie aus, als ob eine fremde Hand sie dort platziert hat. So unvermutet und deplaziert sehen sie aus. Aber sie laden zum Klettern und verweilen ein. Wir erkunden die verschiedenen Steinbrocken und die darunter wachsenden Himbeerbüsche bis wir über zwei Leitern auf höchsten Fels klettern: den Großofen mit 1473 Metern. Von hier kann man bis nach Voitsberg sehen. Nach Westen schauen wir auf die Hebalm und durch das kostenlose Fernrohr zur Koralm.
Der Weg schlängelt sich dann durch weitere Felsen bergab, als wir wieder auf den Weg 35 kommen verspricht uns ein Schild einen 20-minütigen Marsch bis zum „Steinernen Tisch“. Wir brauchen trotz zügigen Gehens über 30 Minuten und müssen dann trotzdem noch einmal einen kleinen Abstecher von einigen Minuten zum Tisch machen. Wir schmunzeln über diese kreative Zeitmessung. Der „Steinerne Tisch“ ist mit 1497 Metern der höchste Punkt der Wanderung, aber leider entpuppt er sich „nur“ als mittelgroßer abgeflachter Stein.
Von nun an geht es über federnden Waldboden und über Forststraßen bergab, bis wir zum Draxlerwirt kommen. Nach dem Gebäude ist der Weg nur sehr schwer zu finden, zum einen zeigen die Wegweiser in die falsche Richtung, zum anderen ist kein Weg ersichtlich. Etwas abenteuerlich finden wir aber zur nächsten Straße und dort auch wieder auf den Weg 37. Nach einigen hundert Metern erreicht man den Hoiswirt, und auch dort ereilt uns dasselbe Schicksal. Wir folgen der Richtung des Wegweisers und gehen die im Winter als Schipiste genutzte Wiese hinab und finden uns inmitten einer recht unfreundlichen Herde Jungstiere und vor einem Bach, den wir nicht überwinden können. Erst einige hundert Meter flußaufwärts – unter den feindseligen Blicken der Rinder – stoßen wir wieder auf den Weg.
Aber von da an ist es leicht: Sehr idyllisch führt der Weg in den Ort Modriach; zuerst durch Wald und Flur, die letzten Meter auf der Straße.
Facts:
Ausgangspunkt: Modriach, Parkplatz bei der Freiwilligen Feuerwehr
Gehzeit: 4 Stunden
Aufstieg: 1,25 Stunden
Abstieg: 2,75 Stunden
Höhenmeter: 500 m
Länge: ca. 10 km
Schwierigkeit: 2 / 5
Kondition: 3 / 5
Genuss: 4 / 5