Auf der Leiten – extended

Leitenrundweg

31. Dezember 2015

Der letzte Tag im Jahr und Schneewolken verhängen die Sonne. Kein Tag für höhere Lagen, also bleiben wir am Ramsau-Plateau und nehmen uns den Leitenrundweg vor. Bis auf einige wenige durchwachsene Ausflüge mit den Langlaufschi – denn hier schmilzt der Schnee immer zu allererst – haben wir diese Region noch nie zu Fuß besucht.

Wir fahren also mit dem Bus 960 bis zu Haltestelle Heimat (1088 m) und schwenken nach ein paar Schritten auf der Ramsauer Straße links in Richtung Ennstalerhof auf den Leitenrundweg (Nr. 4) ein. Wir gehen durch den Reiterhof Brandstätter und bewundern die Rösser, die hier untergestellt sind. Dann links einen Hang hinunter. Nun führt der Leitenrundweg geradeaus weiter und rechts zweigt ein Weg zur Burg Katzenstein (1027 m) ab. Weil wir es ein wenig aufregender haben wollen, machen wir uns zur Burg Katzenstein auf.

Die Burg Katzenstein (Stattenegg) wurde um 1278 von den Goldeggern ohne Bewilligung des steirischen Landesfürsten errichtet. Die Goldegger waren Gefolgsleute des Salzburger Fürsterzbischofs, die Burg lag aber auf steirischem (habsburgerischem) Gebiet. Da war der Streit vorprogrammiert. Ungewöhnlich, aber für die Geschichtsschreibung interessant ist, dass dieser Streit auf allerhöchster Ebene ausgetragen wurde: Die Mitwirkenden: Der Salzburger Fürsterzbischof als Salzburger Landesfürst. Herzog Albrecht der Landesfürst der Steiermark, und als Schiedsrichter dessen Vater König Rudolf von Habsburg. Dieser übertrug bis zur Klärung der Situation die Burg im Jahre 1286 treuhändisch dem Bischof von Seckau.
Das Argument der Goldegger, sie hätten zwar keine Bauerlaubnis des jetzigen Landesfürsten (Albrecht von Habsburg), aber dafür eine wesentlich ältere aus dem Jahr 1164 (!) von den Markgrafen von Traungau, konnte  wohl nicht wirklich ernst genommen werden, und so fiel die Burg im Jahre 1288 an Herzog Albrecht.
Darauf kam es zum offen Krieg: Der Salzburger Erzbischof fiel im Ennstal ein, eroberte die Burg zurück und zerstörte sie. 1290 wurde der Salzburger Erzbischof gezwungen, die Burg wiederaufzubauen und an Herzog Albrecht zu übergeben.
Schlussendlich kam nach 20 Jahren Streit ein fauler Kompromiss zustande, der das Ende der Burg bedeutete: Katzenstein fiel entgültig an die Goldegger, es sollte dort aber keine Burg mehr errichtet werden. Damit kann das Jahr 1298 als das endgültige Ende der Burg Statteneck angesehen werden. (Quelle: burgenseite.com)

Nach einem kurzen Stück am Waldrand, fällt der Weg links steil bergab und führt am Hang entlang zu den Ruinen der Burg. Nach den Überresten gehen wir dann sehr steil etwa 150 Höhenmeter bergab zur Leitenstraße (Wanderstöcke empfohlen!), diese überqueren wir zwei Mal bis der Weg links von der Leitenstraße wieder steil bergan auf die Leiten führt. Wir marschieren Richtung Kielhuberhof, doch bevor wir das Gehöft erreichen, zweigen wir wieder links in den Leitenrundweg ein. Diesem folgen wir über Straßen und Wiesen bis zur Haltestelle Neuwirt, wo es nach einer Rechts-Links-Kombination noch einmal eine Wiese hinaufgeht. Wir gehen den Hang des Sattelbergs nach Westen entlang und kommen bald wieder in stärker besiedeltes Gebiet. Ein Rast in der Bio-Pension Waldhof mit einem wunderschönen Blick auf die Schladminger Tauern ist zu empfehlen. Dann dauert es nicht mehr lang und wir kommen in Kulm an, wo wir wieder mit dem Bus zurück nach Ramsau Ort fahren.

Facts:
Startpunkt: Haltestelle Heimat (1116 m)
Endpunkt: Haltestelle Kulm (1088 m)
Talort: Kulm
Gehzeit: 2 Stunden
Höhenmeter: 250 m
Länge: 6,9 km
Schwierigkeit: 4 / 5
Kondition: 2 / 5
Genuss: 3 / 5

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