3. Juni 2021
„In Corona“ wurden anstatt Einkaufszentren und Gasthäuser das Grazer Bergland heimgesucht. Wenig attraktive Gipfel wie der Plankogel auf der Sommeralm oder der Röthelstein wurden zeitweise zu wahren Hotspots des steirischen Wanderjahres. Bitte versteht mich nicht falsch: die Berge sind für alle da und die, die sich entschlossen haben, Natur und Bergwelt zu erkunden: Herzlich Willkommen! Aber mit Extremen an fallengelassenen Müll, Lärm und schlechter Ausrüstung tu ich mich einfach schwer. So machten wir uns auf die Suche nach den verborgenen Perlen des Grazer Berglandes. Und wir wurden fündig!
Aber wie so oft sind die Schätze nicht so einfach zu heben. Meistens bedeutet das, die Wege werden nicht gewartet. Wer sich nun gut ausgeschnittene und perfekt markierte Wege erwartet… Fehlanzeige! Etwas Abenteuerlust, Bergerfahrung und gutes Kartenmaterial muss vorausgesetzt werden.
Start ist der Parkplatz der Bärenschützklamm. Man kann diese Wanderung also auch gut mit dem öffentlichen Verkehr erreichen: einfach mit der S-Bahn bis Mixnitz und dann durch den Ort zum Parkplatz der Bärenschützklamm wandern.
Gleich nach dem ersten großen Parkplatz zweigt links eine Forststraße (Burgstallweg) ein. Dieser folgen wir nun für 3 Kehren (ca. 2 km oder 30 Minuten). Recht unscheinbar zweigt nach der letzten Rechtskurve ein Pfad links ein. Wir folgen dem Weg durch den Wald, immer entlang des Harterkogels. An einer Wegkreuzung mit fünf Wegen nehmen wir den dritten von links. Wir verlassen rechts den Grat des Harterkogels, steigen links zum Grat der Ranerwand auf. Dort zweigt links ein Pfad ab. Wir steigen zwischen Felsen über ein paar Holzbrücken ab zu einem Felsvorsprung mit kleinem Kreuz. Von hier haben wir einen luftigen Ausblick über Mixnitz.
Wir folgen dem ursprünglichen Pfad bis nach etwas 1,3 km links eine Lichtung abzweigt. Noch ein paar Meter über einen saftigen Hang bergan. Nun haben wir den Gipfel der Ranerwand (1308 m) erreicht.
Wir folgen dem Weg noch etwa 500 Meter bis er in einen Forstweg münden. Von dort gehen wir sehr gemütlich weiter. Haben wir bisher keine Menschenseele getroffen, werden die Menschen nun wieder mehr. Wir befinden uns nun in unmittelbarer Nähe der Ausflugshütte „Zum guten Hirten“ und dem Einstieg der Bärenschützklamm. Diese ist aber wegen eines Felssturzes im Sommer 2020 bis auf weiteres gesperrt.
Der Rückweg erfolgt über den Prügelweg. Nomen est omen und muss hier nicht weiter beschrieben werden.
(Wenn man Glück hat, treiben sich die Babysteinböcke nicht auf der Roten Wand oder am Röthelstein herum, sondern stehen einfach neben dem Prügelweg.)
Fakten:
Ausgangspunkt: Parkplatz Bärenschützklamm
Talort: Mixnitz
Gehzeit: 4 Stunden
Länge: 14,4 km
Höhenmeter: 915 m
Schwierigkeit: 3 / 5
Kondition: 3 / 5
Genuss: 3 / 5